Einzigartiges GSP-Projekt im Fach Weltkunde. Mittelalterliche Burgen entstehen in der Probstei.
Eine echte mittelalterliche Burg gab es wohl, auch wenn man ausführlich die Geschichtsbücher studiert, in der Probstei nicht. An unzähligen anderen Orten Europas gibt es aber noch heute viele gut erhaltene und sehenswerte Bauwerke dieser spannenden Geschichtsepoche. Für die Probstei haben das nun die Schüler der Klasse 7c der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg (GSP) nachgeholt. In einem beispielhaften Projekt und mit der modernen Methodik des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts haben die Schüler in Kleingruppen gleich siebzehn mittelalterliche Burgen gebaut und in einer kleinen Feierstunde ausführlich präsentiert.
Gut zwei Monate lang haben sich die Schüler zusammen mit ihrem Sport- und Weltkundelehrer Heiko Lükemann mit dem Mittelalter auseinandergesetzt. Zunächst mussten sich die Schüler in aufwändigen Recherchen die historischen Hintergründe des Mittelalters erschließen und in einem Portfolio zusammentragen. Da ging es um Landwirtschaft, die mittelalterliche Stadt, Ritterkämpfe, Kindheit und Leben im Mittelalter, um Kleidung, medizinische Versorgung, Verpflegung und vieles mehr. „Wir sind ganz tief in viele spannende Themen des Mittelalters in Theorie und Praxis eingetaucht. Die Schüler waren sehr aufmerksam und haben viel aus dieser Zeit mitnehmen können. Die tollen Ergebnisse des Burgenbaus aber sind der Höhepunkt dieser Geschichtseinheit“, lobte GSP-Geschichtspädagoge Heiko Lükemann.
Entstanden sind da nämlich kleine und große Kunstwerke aus Papier, Styropor, Gips, Karton, Modelliermasse oder Holz. „Wir durften uns frei entfalten, die Materialien selbst aussuchen und Größe und Art der Burg selbst bestimmen. Das hat richtig viel Spaß gemacht und trotz Corona konnten wir unsere Burgen fertig bauen“, sagte stellvertretend für seine Mitschüler Matzi Hackl.
Dabei wurde auf viele Details geachtet. Neben den gängigen Bestandteilen von Mauern, Wehrgängen, einem Burgfried, Toren, Brunnen und Wachtürmen hatten einige Baumeister auch an eine Zugbrücke, eine Pechnase, Geheimgänge und sogar einen Aborterker gedacht. Zusammen mit den theoretisch gewonnenen historischen Fakten und Erkenntnissen musste dann die jeweilige Burg vorgestellt und präsentiert werden. Mit durchweg tollen Leistungen und Beurteilungen.
„Das Projekt soll auch als Vorbereitung für die verpflichtende abschlussrelevante Projektprüfung im neunten Jahrgang dienen. Das ist eine Präsentationsprüfung, immer verbunden auch mit einem praktischen Teil. Was unsere Schüler aber schon heute hier im siebten Jahrgang vorgestellt haben, ist überaus lobenswert. Die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend“, freute sich auch Inka Feldkamp, GSP-Fachschaftsleiterin für das Fach Weltkunde. (Lü)