Internationale Jugendbegegnung zwischen der Probstei und Nanjing. Intensive Freundschaft über die Kontinente hinweg.
Die vergangenen zwei Wochen werden die 21 Jugendlichen aus der Probstei und ihre drei Begleiter wohl in ihrem Leben nie vergessen. Im Rahmen der internationalen Jugendbegegnung zwischen dem Kinder- und Jugendhaus Schönberg und der südchinesischen Millionenstadt Nanjing lebten sie zunächst eine Woche lang in chinesischen Familien und besuchten dann auf einer Rundreise Shanghai, Hangzhou, Suzhou und die Hauptstadt Peking. „Die Begegnung mit den chinesischen Jugendlichen, ihren Familien und ihrer Kultur war überwältigend. Wir haben so viel gelernt und erlebt, diese zwei Wochen haben unser Leben verändert und bereichert“, sagten Theresa Sindt und Eddy Thiel stellvertretend für das gesamte Team.
Seit nunmehr sechs Jahren besteht die internationale Jugendbegegnung, die das Schönberger Jugendhaus in enger Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Probstei (GSP) ausrichtet. Herzstück der Beziehung ist die intensive Freundschaft mit der Middle School No. 50 in Nanjing. Im vergangenen Sommer waren zum dritten Mal Jugendliche der chinesischen Schule in Schönberg, nun erfolgte der Gegenbesuch, der mit einem umfangreichen Programm ausgestattet war. Eine Woche lang arbeiteten die chinesischen und deutschen Schüler an gemeinsamen Projekten, um sich und die Kulturen der jeweiligen Länder besser kennen zu lernen und zu verstehen. Die Kommunikation erfolgte ausnahmslos auf Englisch, nur im Notfall musste der junge, sympathische Dolmetscher Lou aushelfen.
Es wurden gemeinsame Turniere im Tischtennis, Basketball und Fußball organisiert, es wurde gemeinsam gekocht, gelernt, gewerkelt, musiziert und gemalt. Viele Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten der asiatischen und europäischen Lebenswelten wurden erkannt, medial kompetent aufbereitet und präsentiert. Durch die Unterbringung in den chinesischen Familien erhielten die Probsteier Jugendlichen tiefe Einblicke in den Alltag mit Beruf und Schule und in die Freizeitgestaltung. „Durch das enge Zusammensein mit der Familie hat sich eine Freundschaft entwickelt, die wir privat noch ausbauen wollen. Ich verstehe durch diese Begegnung wie wichtig Toleranz, partnerschaftliches Miteinander und gegenseitiges Verständnis sind“, sagte Hannah Bredehorn aus der Klasse 10d der GSP.
Sehr beeindruckt waren die Jugendlichen über die digitalen Fortschritte der Chinesen. „In einem Museum haben wir Toilettenpapier nur nach einem Gesichtsscan bekommen. Fast alle Waren, auch ein ganz normales Eis am Eisstand, werden bargeldlos mit dem Handy bezahlt und eine Kassiererin braucht es auch bald nicht mehr. Mit der vollen Einkaufstüte geht man schon in einigen Läden durch einen großen Scanner, der alle Waren erfasst und mit deinem Handy abrechnet. Übrigens auch deine Knöllchen beim Falschparken oder bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung“, erzählen Rune Rehm und Moritz Scharnberg. Bei der Rundreise mit Besuchen in einer Seidenfabrik, bei Teebauern, in verschiedenen Museen und in Kulturstraßen, beim Erklimmen der chinesischen Mauer und den Besichtigungen der Verbotenen Stadt in Peking und der Skyline auf der Prominiermeile Bund in Schanghai erweiterten die Schönberger Jugendlichen ihre topographischen, historischen und wirtschaftlichen Kenntnisse über das Land der aufgehenden Sonne.
„Natürlich hat auch China noch viele Probleme, aber die Digitalisierung und die wirtschaftliche Entwicklung mit all ihren Vor- und Nachteilen sind schon imposant. Und die Gastfreundschaft und Höflichkeit der Menschen ist beispielhaft und intensiv, besonders mit unseren Freunden in Nanjing um Schulleiter Li und seine Kollegen“, sagte GSP-Pädagogin Gesine Bertelsen, die die Jugendlichen zusammen mit ihrem Kollegen Heiko Lükemann und dem pädagogischen Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses Benjamin Langecker begleitete. Und alle Beteiligten aus Schönberg und Nanjing waren sich einig: Damit die intensive Freundschaft weiter so lebendig und lehrreich bleibt, werden im Sommer 2019 wieder Schüler der Middle School No. 50 aus Nanjing in Schönberg erwartet. (Lü)